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Die Private Krankenversicherung - Chance oder Gefängnis

  • Autorenbild: Christoph Wieser
    Christoph Wieser
  • 15. Sept.
  • 3 Min. Lesezeit
Ein Stethoskop liegt auf einer Stoffoberfläche, in Schwarz-Weiß aufgenommen.

Die private Krankenversicherung scheint Segen und Fluch zugleich zu sein. Man kann Geld sparen, im Alter ist sie aber unbezahlbar. Sie hat deutlich bessere Leistungen aber ich komme nie wieder zurück. Fazit: Es bleibt so wie es ist und ich ändere nichts. Aber ist das wirklich so schlau?


Unterschiede der privaten Krankenversicherung zur gesetzlichen Krankenversicherung

Die wohl deutlichste Unterschied sind die Grundlagen für deinen Beitrag. Anstatt einen Beitrag prozentual auf deinen Beitrag zu zahlen, gibt es einen festgelegten Beitrag pro Monat, den du zahlen musst - selbst wenn sich dein Gehalt verändert. Wenn du also mehr verdienst, bleibt dein Beitrag gleich, jedoch auch wenn du weniger verdienst.

Der nächste Unterschied liegt in der Finanzierung. Während in der GKV über ein Umlageverfahren finanziert wird - sprich du füllst den Topf und ein anderer bekommt diesen Beitrag sofort ausgezahlt - gibt es in der PKV Rücklagen. Eine Rücklagenform ist beispielsweise die gesetzlich vorgeschriebene Altersrückstellung von mind. 10% deines Beitrages.

In der PKV findet das Kostenerstattungsprinzip Anwendung, du reichst also deine Rechnungen ein und es findet eine Leistung statt. Im Regelfall funktioniert dies so schnell, das du nicht in Vorleistung gehen musst. In besonderen Fällen kann eine Abrechnung direkt mit der Krankenversicherung vereinbart werden (z.B. teurer Krankenhausaufenthalt).


Leistungen in der privaten Krankenversicherung

Der Mythos, dass die private Krankenversicherung immer bessere Leistungen als die GKV hat, ist hier schlichtweg falsch. Es kommt darauf an, wie du dich versicherst. Es gibt auch Tarifvarianten, die dich schlechter stellen können - so z.B. im Bereich Zahnabsicherung. Es ist klar festzuhalten, dass günstiger nicht gleich besser ist.


Wenn du aber einen angemessenen Tarif wählst, so ist die Leistung deutlich über dem GKV-Niveau. Übliche Mehrleistungen sind z.B. die komplette Absicherung des Krankengeldes, ohne dass eine Differenz zu deinem jetzigen Netto entsteht. Darüber hinaus können Wahlleistungen, wie Privatärzte und Einbettzimmer abgesichert werden.


Die PKV ist im Alter nicht zu bezahlen

Ein weiterer Punkt, auf den ich immer wieder in Beratungen stoße. Die PKV ist im Alter zu teuer. Mal abgesehen davon, dass die Krankenversicherungstarife nach Kosten kalkuliert werden und die Teuerungsrate deutlich unter dem der gesetzlichen Krankenversicherung liegen, gibt es genügend optionale Mechanismen, welche den Beitrag im Alter schützen kann. So kann ein Sparvertrag für die private Krankenversicherung abgeschlossen oder ein Beitragsentlastungstarif in die PKV eingebaut werden, mit welchem im Alter ein fixer Beitrag reduziert wird. Die Erfahrungen zeigen, dass mit Eintritt in die Rente oftmals ein Beitragsnachlass einhergeht.


Einmal PKV, immer PKV

Diese Aussage ist faktisch falsch. Wenn du versicherungspflichtig wirst, weil du z.B. weniger verdienst oder wieder in ein Angestelltenverhältnis gehst, so darfst du nicht in der privaten Krankenversicherung bleiben. Die Frage ist aber auch: Warum wünschen einige die Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung? Wenn du dich für die private Krankenversicherung entscheidest, dann solltest du deine Absicherung auch so wählen, dass sie ein Leben lang bestand hat. Denn gerade im Alter fangen doch die Krankheiten an, für die es sich lohnt, auch einen Privatarzt zu konsultieren oder sich durch den Chefarzt behandeln zu lassen.


Fazit:

Die PKV ist nicht für jeden etwas. Es ist richtig, dass deutliche Einsparungen zum Beitrag der gesetzlichen Krankenversicherung möglich sind. Ich empfehle hier genau hinzuschauen, den Versicherungsschutz so anzupassen, dass die Leistungen, die man wirklich braucht, auch enthalten sind und eine Absicherung fürs Alter eingebaut wird.


Wenn beispielhaft die Ersparnis zur GKV einfach in einen Sparvertrag investiert wird (z.B. ETF-Rentenversicherung), dann ist meist die private Krankenversicherung im Alter "kostenfrei". Dies kommt natürlich auf verschiedene Faktoren an. Die Leistungen stehen dabei aber außer Frage.


Schau dir auch gerne dieses Video hierzu an: youtube.com/watch?v=UgJxd6U-bKg&feature=youtu.be


Du willst mehr wissen? Dann lass uns unverbindlich sprechen. Ich zeige dir, wie eine private Krankenversicherung für dich aussehen sollte und was ein Switch für dich im Alter bedeutet.

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