Antizyklisch handeln – was heißt das eigentlich in der Altersvorsorge?
- christophwieser7
- 3. Aug.
- 2 Min. Lesezeit

Ein Grundprinzip für langfristigen Vermögensaufbau: antizyklisches Verhalten.
Doch was heißt das genau – und wie kannst Du es für Deine Altersvorsorge, speziell in einer ETF-basierten Rentenversicherung, nutzen?
Was bedeutet antizyklisch handeln?
Antizyklisch handeln bedeutet: Gegen den Strom investieren. Wenn an der Börse Panik herrscht und Kurse fallen, kaufen. Wenn Euphorie herrscht und Kurse stark steigen, Zurückhaltung wahren oder Gewinne sichern.
Das Gegenteil ist das prozyklische Verhalten: Man steigt ein, wenn alle anderen kaufen (auf dem Hoch) und verkauft in der Krise (zum Tiefpunkt) aus Angst. Leider verhalten sich viele Privatanleger so – und verschenken damit langfristig viel Rendite.
Warum antizyklisch handeln für Deine Rentenversicherung wichtig ist
In einer modernen ETF-Rentenversicherung sparst Du regelmäßig. Diese Beiträge fließen in ETFs – und zwar über viele Jahre hinweg. Du bist also automatisch langfristig investiert. Und genau hier hilft antizyklisches Verhalten:
Du investierst konstant – auch in Krisenzeiten
Du profitierst vom Durchschnittskosteneffekt (Cost-Average-Effekt)
Du vermeidest emotionale Fehlentscheidungen, weil Du keine Einzelkäufe oder hektische Umschichtungen vornimmst
In vielen Tarifen kannst Du außerdem innerhalb der Versicherung zwischen Fonds umschichten, z. B. von sicherheitsorientierten in chancenreiche Anlagen – oder umgekehrt. Solche Umschichtungen lassen sich strategisch antizyklisch nutzen, z. B. indem Du in Krisen bewusst mehr Risiko eingehst und später Gewinne sicherst.
Der Durchschnittskosteneffekt einfach erklärt
Wenn Du monatlich denselben Beitrag zahlst, kaufst Du automatisch mehr Anteile, wenn die Kurse niedrig sind, und weniger, wenn sie hoch sind. So entsteht im Lauf der Jahre ein durchschnittlicher Einstiegspreis, der oft günstiger ist als der Durchschnittskurs selbst. Dieser Effekt ist ein wichtiger Bestandteil antizyklischen Investierens.
Beispiel:
Januar: ETF kostet 100 € → Du bekommst 2 Anteile für 200 €
Februar: ETF fällt auf 50 € → Du bekommst 4 Anteile für 200 €
März: ETF steigt auf 66 € → Du bekommst 3 Anteile für 200 €
Ergebnis: Du hast 9 Anteile für insgesamt 600 € gekauft → Dein Durchschnittspreis liegt bei 66,67 €, obwohl der Kurs im Januar 100 € betrug. Genau dieser Effekt wirkt langfristig für Dich – besonders in schwankenden Zeiten.
Wie oft gibt es Krisen an der Börse?
Wenn wir in die Vergangenheit schauen, sehen wir:
Alle 5 bis 7 Jahre kommt es zu einer größeren Korrektur oder Krise
Diese dauern im Schnitt 11 bis 15 Monate
Die anschließende Erholungsphase fällt meist deutlich stärker aus als der Einbruch zuvor
Beispiele:
Dotcom-Krise (2000–2003): −45 %
Finanzkrise (2008/2009): −55 %, Erholung innerhalb von 2 Jahren
Corona-Crash (2020): −30 %, Erholung in unter 6 Monaten
Wer in diesen Zeiten ruhig geblieben ist oder sogar antizyklisch investiert hat, wurde in der Regel mit überdurchschnittlicher Rendite belohnt.
Was kannst Du daraus für Deine Altersvorsorge lernen?
Bleib dabei, auch wenn es kriselt: Dein regelmäßiger Beitrag arbeitet gerade in der Krise besonders gut für Dich.
Nutze Umschichtungen gezielt und antizyklisch, wenn Du die Möglichkeit hast.
Denk langfristig: Altersvorsorge ist kein Sprint, sondern ein Marathon – und Krisen sind Etappen auf dem Weg.
Mein Fazit für Dich:
Antizyklisch handeln heißt nicht, den Markt zu timen. Es heißt, dranzubleiben, wenn andere aussteigen. Mit einer ETF-Rentenversicherung setzt Du genau das um: Du investierst regelmäßig, automatisch und nutzt Schwankungen für Dich statt gegen Dich.
Wenn Du wissen willst, wie Du das in Deiner Vorsorge konkret anwenden kannst: Ich zeig's Dir gern.





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